KLÄRTECHNIK – In drei Reinigungsstufen

Kleinkläranlagen als Beitrag zum Umweltschutz.


Kleinkläranlagen kommen zum Einsatz, wo Einzelhäuser, kleine Siedlungen oder Gewerbebetriebe nicht an die kommunale Abwasserversorgung angeschlossen werden können. Je nach Technik reinigen sie bis zu acht Kubikmeter Wasser pro Tag und sind dadurch für bis zu 50 Anwohner geeignet.

Ihr Wasser - Ihr Nutzen. Mithilfe einer Kleinkläranlage wird das abgenommene Wasser umweltverträglich gereinigt und dem natürlichen Wasserkreislauf wieder zugeführt. Kleinkläranlagen bestehen in der Regel aus drei Reinigungsstufen. In der Vorklärung werden die zulaufenden Feststoffanteile in einer oder mehreren Kammern abgetrennt. Die biologische Reinigung wird mit verschiedenen naturnahen oder technischen Verfahren umgesetzt. Vielen biologischen Abwasserbehandlungen folgt noch eine Nachklärung, um den Schlamm aus der biologischen Stufe abzuscheiden.

Hier kennen wir uns aus: Diese unterschiedliche Verfahren der biologischen Reinigung führen zum Ergebnis.

Tropfkörperverfahren:
 Das Abwasser durchrieselt eine Tropfkörperfüllung (z. B. Lavaschlacke); darin festsitzende Mikroorganismen bauen die Schadstoffe ab, und das gereinigte Abwasser wird in die Nachklärung befördert.

Rotationstauchkörperverfahren:
 Kunststoffscheiben, die auf einer Welle befestigt sind und zur Hälfte in das vorgereinigte Abwasser tauchen, rotieren langsam und bringen die auf ihnen sitzenden Mikroorganismen dadurch abwechselnd mit Abwasser und mit Luft in Kontakt. Das Gemisch aus gereinigtem Abwasser und Biomasse wird in das Nachklärbecken geleitet.

Belüftetes Festbettverfahren:
 Der biologische Rasen aus festsitzenden Bakterien haftet bei diesem Verfahren auf einem Kunststoffgerüst aus gitterartig angelegten Röhren. Unter diesem Gerüst ist eine Belüftung installiert, deren Intensität der jeweiligen Belastungssituation angepasst werden kann. Anschließend durchläuft das Abwasser eine Nachklärung.

Wirbel-/Schwebebettverfahren:
 Dieses Verfahren ähnelt dem belüfteten Festbettverfahren, aber hierbei schweben zahlreiche kleine Aufwuchskörper aus Kunststoff durch das Abwasser. Die Mikroorganismen auf diesen Aufwuchskörpern bauen die Schmutzstoffe ab.

SBR-Verfahren (Sequence Batch Reactor):
 Hierbei sind das Belebungs- und Nachklärbecken nicht räumlich voneinander getrennt. Befüllen, Reinigen und Abpumpen des Abwassers erfolgen in zeitlich nacheinander folgenden Takten. Hierzu gehört auch das SSB Verfahren, bei dem alle vorhandenen Kammern belüftet werden, dies eignet sich vor allem beim Umbau vorhandener Sammelgruben zur Kleinkläranlage.

Bewachsene Bodenfilter (Pflanzenkläranlagen):
Diese Anlagen bestehen aus einem Kies- oder Sandkörper, der durch eine Folie gegen den natürlichen Untergrund abgedichtet ist. Pflanzenwurzeln verhindern eine Verstopfung des Porenraums. Das Abwasser durchsickert den Bodenfilter und wird über einen Kontrollschacht in ein Gewässer abgeleitet.

Kleinkläranlagen mit Mikro- bzw. Membranfiltration: Es werden Membranmodule in das Belebungsbecken mit den Mikroorganismen eingetaucht, über die das gereinigte Abwasser der Anlage entzogen wird. Gleichzeitig wird das Abwasser durch die geringe Porenweite weitgehend entkeimt.

Seit 2005 wird die Leistungsfähigkeit von Kleinkläranlagen in Reinigungsklassen eingeteilt:

  • C für Kohlenstoffabbau
  • N für Nitrifikation
  • D für Denitrifikation
  • +P für zusätzliche Phosphateliminierung
  • +H für zusätzliche Hygienisierung

Die zuständige Untere Wasserbehörde legt die geforderte Reinigungsklasse fest. Meist wird bei Kleinkläranlagen lediglich die Reinigungsklasse C für das Schmutzwasser gefordert.

Wartung - Klärtechnik und Wartungsdienst Marten Bohnstedt
Klärtechnik und Wartungsdienst Marten Bohnstedt